Jugend forscht
Jugendliche haben viele Fragen und oft interessante Ideen – der bekannte bundesweite Wettbewerb „Jugend forscht“ bietet ihnen eine Plattform, diese Ideen umzusetzen und zu präsentieren. An der EKS gibt es dafür eine Arbeitsgemeinschaft.
Diese sowie weitere naturwissenschaftliche Arbeitsgemeinschaften konnten dank der Förderung des Fonds der Chemischen Industrie (www.vci.de/fonds) mit entsprechenden Materialien und Chemikalien ausgestattet werden.
Jugend forscht – Regionalentscheid 2020
Jugend forscht – Regionalentscheid 2019
Erich Kästner-Schüler sind bei „Jugend forscht“ in Wiesbaden erfolgreich
Von Helmut Kaupe
Februar 2019
Laurin Wiedemann, Thorbjörn Schiffner, Patrick Schulze, Lisa Gesue und Paula Schulze holen beim Regionalwettbewerb je einen ersten und zweiten Platz und zwei Sonderpreise.
Seit vielen Jahren nehmen Schüler der Erich Kästner-Schule (EKS) am Wettbewerb „Jugend forscht“ teil – und oft mit großem Erfolg. Auch beim jüngsten Wettbewerb waren Bürstädter wieder vorne dabei, dafür mussten sie allerdings nach Wiesbaden fahren – obwohl es auch einen Wettbewerb im benachbarten Lampertheim gab. Doch die Fahrt in die Landeshauptstadt lohnte sich.
Der Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ am Standort der BASF Lampertheim konnte in diesem Jahr erstmalig aus Platzgründen nicht alle angemeldeten Projekte der Schulen aus den Kreisen Bergstraße und Odenwald unterbringen. Deshalb traf die Wettbewerbsleitung die Entscheidung, dass die Schüler der EKS mit ihrer Betreuerin Dr. Elke Wagner-Pommerenke ihre Wettbewerbsbeiträge beim „Regionalwettbewerb Hessen West“ im Ausbildungszentrum von InfraServ in Wiesbaden präsentieren sollten.
Trotz der mit dieser Regelung verbundenen Schwierigkeiten hinsichtlich der Anreise von 70 Kilometern und dem Transport der teilnehmenden Schüler inklusive ihrer Ausstellungsmaterialien haben die Bürstädter Jungforscher sehr erfolgreich abgeschnitten. „Ursprünglich wollten wir unsere Teilnahme erstmals seit mehr als 20 Jahren wegen des beträchtlichen Aufwands und der im Vergleich zur BASF Lampertheim wesentlich längeren Fahrtstrecke absagen“, berichtete die langjährige Betreuerin Wagner-Pommerenke. „Im Sinne unserer Schüler, die schon sehr lange auf dieses Ziel hingearbeitet haben und von der Absage maßlos enttäuscht gewesen wären, sind wir dann doch in die Landeshauptstadt gefahren“.
Erfolge
Seit vielen Jahren erzielten EKS-Schüler bei Regional- und Landeswettbewerben von „Jugend forscht“ sehr gute Platzierungen, und sie durften sich über zahlreiche Sonderpreise freuen: beispielsweise 2004 Teilnahme am Bundesentscheid in Saarbrücken, 2010 und 2016 „Jugend forscht“-Schulpreis für die EKS, Teilnahme am Landesentscheid in den Jahren 2002, 2005, 2007, 2009, 2014 und 2019. (heka)
Wie sich am Samstagvormittag herausstellte, war diese Entscheidung absolut richtig. Im Fachgebiet „Arbeitswelt“ erzielte Laurin Wiedemann aus der Klasse 7Gb mit seinem Projekt „Ist die Tube wirklich leer?“ den ersten Platz. Der Schüler untersuchte verschiedene Tubeninhalte (zum Beispiel Zahncreme) quantitativ hinsichtlich der Menge, die nicht genutzt und entsorgt wird. Diese Restmenge wurde auf einen mittleren Kaufpreis und den Jahresbedarf hochgerechnet. Das systematische Vorgehen, die altersbezogene Fragestellung und die gute Präsentation wurden als Gesamtpaket gewürdigt und mit dem 1. Platz unter sechs eingereichten Projekten honoriert. Laurin Wiedemann darf sich freuen, dass in der Sparte „Schüler experimentieren“ seit zwölf Jahren erstmals wieder ein Landeswettbewerb ausgeschrieben ist. Dieser findet am 12. und 13. April in Kassel statt. Als Erstplatzierter nimmt er automatisch daran teil.
Die Arbeit von Thorbjörn Schiffner aus der Klasse 5Gb wurde unter sieben Beiträgen im Fachgebiet „Chemie“ mit dem 2. Platz ausgezeichnet. Er behandelte das Thema „Kann man die Nitratbelastung von Wasser mit einfachen Verfahren reduzieren?“. Dafür stellte er eine standardisierte Testlösung aus Flüssigdünger her. Weitere Untersuchungen sind geplant.
Über den Sonderpreis „Mint-EC“ des „Vereins der mathematisch-naturwissenschaftlichen Excellence-Center an Schulen“ durfte sich Patrick Schulze aus der Klasse 5Gb freuen. Die Jury würdigte damit seine Untersuchungen zur Herstellung einer antibakteriellen Folie aus biologischen Grundstoffen.
Den Sonderpreis „Umwelttechnik“ bekamen Lisa Gesue und Paula Schulze aus der Klasse 10Gb zugesprochen. Sie führten ihre letztjährigen Untersuchungen zum Thema „Kann Säure nicht auch gut sein?“ fort und stellten sich die Frage, ob Pflanzen aus dem sauren Regen auch Nutzen ziehen können.
„Natürlich freuen wir uns, dass wir die Strapazen durch die unfreiwillige räumliche Verlegung und die langen Fahrtstrecken auf uns genommen haben, wenn das Abschneiden so erfolgreich für die Schüler ausgefallen ist“, resümierte Wagner-Pommerenke. Sie hofft, dass im nächsten Jahr bei hohen Anmeldezahlen eine andere Schule in den sauren Apfel beißen und in die Landeshauptstadt ausweichen muss. Das bestätigte auch Regional-Wettbewerbsleiterin Dr. Eva Melanie Eberhardt vom Staatlichen Schulamt in Heppenheim auf Anfrage dieser Zeitung: „Wenn erneut die Kapazitätsgrenze am BASF-Standort in Lampertheim erreicht werden sollte, wird auf jeden Fall eine andere Schule nach Wiesbaden fahren müssen“.
EKS beim Wettbewerb Jugend forscht
(von Fr. Dr. Wagner-P.)
EKS beim Reginalwettbewerb Hessen West im Ausbildungszentrum bei InfrServ in Wiesbaden.
4 Projekte gestartet; Ingesamt 45 Projekte, davon 28 bei Schülern waren am Start in Wiesbaden. insges. 85 Telnehmer/Innen.
Schüler experimentieren – neu: seit 12 Jahren gibt es wieder einen Landeswettbewerb – findet am 12./13. April in Kassel statt.
Die Erstplazierten sind – wie bei JuFo – automatisch weiter.
Für die EKS:
1. Platz (von 6 Projekten) Arbeitswelten: Laurin Wiedemann (Klasse 7 G b): Thema: Ist die Tube wirklich leer? Neben Kosten auch ein Umweltaspekt, wenn eigentlich noch genug Inhalt vorhanden ist.
Vorgehen: Untersuchung von Tubenresten (v.a. Zahncreme) quantitativ auf ihre Restmengen. Gesammelte Werke aus dem privaten Umfeld und vom Kollegium. Durch genaues wiegen (vorher – ausspülen und trocknen – wieder wiegen) wurde die Restmenge ermittelt. Zwischen 3 und 17 %, Mittel 7 % verbleiben in einer Tube. In Kleintuben (bisher noch zu wenige für eine Aussage) bleibt fast die doppelte Menge zurück. Diese Menge wurde auf einen mittleren Kaufpreis und den Jahresbedarf hochgerechnet, um die Summe zu ermitteln, die man dadurch wegwirft.
Noch nicht zu beantworten ist die Frage, ob die Restmenge Herstellerbedingt und/ oder Produktbedingt ist. Das systematische Vorgehen, die alltagsbezogene Frage und die gute Präsentation wurden als Gesamtpaket gewürdigt.
Bestes Projekt Chemie (2. Platz / von 7 Projekten): Thorbjörn Schiffner (Klasse 5 G b):
Kann man die Nitratbelastung von Wasser mit einfachen Verfahren reduzieren?
Die standardisierte „Testlösung“ wurde aus Flüssigdünger hergestellt. Als Absorptionsmaterialien wurden preiswerte, einfache Alltagsmaterialien wie Katzenstreu, Sand, Sägespäne, geraspelte Nussschalen oder Kaffeesatz verwendet, die in perforierten Röhrchen aus einem Kosmos-Wasserkasten beliebig gestapelt werden können. Die unterschiedliche Anordnung und Menge der Materialien zeigte in Vorversuchen bereits gute Ergebnisse. Das im Material resorbierte Nitrat könnte entweder kompostiert / als Langzeitdünger wiederverwendet werder oder energetisch verwertet werden. Diese Ideen sowie weitergehende Untersuchungen sind geplant.
Sonderpreis MINT-EC: Patrick Schulze (Klasse 5 G b) Antibakterielle Folie aus biologischen Grundstoffen (7 Projekte am Start)
Folie aus Kartoffelstärke wurde mit verschiedenen Zusätzen (Knoblauchsaft, Thymianöl, Propolis..) versetzt. Neben der Optimierung des Herstellungsverfahrens wurde die Wirkung auf verschiedene Lebensmittel (Gurken, Bananen) untersucht. Die Jury lobte Ansatz und Präsentation, erwartet weitere v.a. langfristigere Untersuchungen hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung.
Jugend forscht:
Sonderpreis Umwelttechnik, Lisa Gesue und Paula Schule (beide 10 G b) – Biologie (4 Gruppen)
Fortführung der letztjährigen Untersuchungen; Fragestellung: Kann Säure nicht auch gut sein? Nutzen aus saurem Regen ziehen.
Sie untersuchten im vergangen Jahr, an versch. Pflanzen (v.a. Kresse / Keimlinge / Tomaten), inwieweit sich diese an Gießwasser mit saurem pH-gewöhnen können. In diesem Jahr forschten sie daran, ob diese Pflanzen daraus Nutzen ziehen (z.B. im Hinblick auf Schädlingsbefall, Haltbarkeit bzw. Geschmacksveränderung). Neben biochemischen Untersuchungen (Chromatografie von Blattfarbstoffen) testeten sie Geschmack, untersuchten das Wachstum (quantitativ: Menge, Gewicht der Pflanzen im Vgl. zu „normal behandelten“ Pflanzen) etc.
Zwölf Schüler der EKS bei Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ bei der BASF (Februar 2018)
„Spring!“ – so lautet das Motto, unter dem 43 Jugendliche aus der Region Hessen/Bergstraße am Samstag im Rahmen von „Jugend forscht“ in den Wettbewerb um die kreativsten Forschungsideen gehen. In 20 Projekten aus den Bereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik/Informatik, Physik und Technik suchen die Jungforscher nach Antworten auf Fragen nach der Brandsicherheit von Dämmstoffen oder die Zukunft von Solarzellen. Unter ihnen: zwölf Schüler der Erich Kästner-Schule. Gemeinsam mit den anderen Jugendlichen präsentieren sie ihre Ergebnisse am 24. Februar einer Expertenjury bei der BASF in Lampertheim.
Vorbereitung erfolgt gemeinsam in einer AG
Vorbereitet haben sich die Bürstädter Schüler im Rahmen ihrer „Jugend forscht“-AG. „Zwölf Schüler aus der AG werden am Samstag mit dabei sein. Es sind zwar insgesamt mehr Projekte in Bearbeitung, aber aktuell noch nicht so weit, dass sie am Wettbewerb teilnehmen können“, erklärt die Lehrerin Dr. Elke Wagner-Pommerenke, die die jungen Forscher das Jahr über betreut. Die Teilnahme am Wettbewerb hat für die EKS schon lange Tradition: 2016 wurde die Schule wegen ihrer zahlreichen Preise sogar als „Jugend forscht“-Schule ausgezeichnet.
Zwei Projekte seien im Bereich „Schüler experimentieren“ gemeldet. Eine Kategorie, die Schüler bis 15 Jahre einschließt. Laurin Wiedemann, der bereits im vergangenen Jahr mit einem anderen Projekt erfolgreich am Wettbewerb teilgenommen hatte, möchte dieses Mal das weltweite Müllproblem angehen und Menschen in Not zu einer akzeptablen Bleibe verhelfen. „Er hat verschiedene Ansätze ausprobiert, um Kunststoffmüll aus Baumaterial einzusetzen, die teilweise zu erstaunlich guten Ergebnissen führten“, verrät die Lehrerin.
Timo Ulpins und Dario Strubel sind zum ersten Mal dabei. Auch sie haben ein Umweltthema bearbeitet. „Sie untersuchen Alternativmaterialien als Ersatz für Grillkohle, nachdem sie erfahren haben, dass eine Menge Wald extra dafür gefällt wird“, berichtet Wagner-Pommerenke. Die Untersuchungen der Schüler seien so weit fortgeschritten, dass die Jungs mehrere Grillversuche im Schulgarten mit ihrem Alternativmaterial durchführen konnten.
Drei weitere EKS-Projekte starten in der Kategorie „Jugend forscht“ (Altersgruppe 15 bis 21 Jahre). Adrian Schnellbächer, Linus Knorr und Moritz Getrost, alle aus der Klassenstufe neun, haben ebenfalls langjährige Erfahrung aus dem Bereich „Schüler experimentieren“. „Sie haben ein sehr erfolgreiches Projekt des vergangenen Jahres, mit dem sie den ersten Platz beim Regionalwettbewerb belegt hatten, weitergeführt. Sie haben sich dabei mit der moderneren Art des Becherstapelns beschäftigt“, gibt die EKS-Lehrerin einen Vorgeschmack auf das, was Besucher am Samstag bei der BASF erwartet. „Nachdem die Jungs im letzten Jahr festgestellt haben, dass Übung tatsächlich den Meister macht, haben sie ihr Projekt jetzt auf alltagsrelevante Fragestellungen angepasst“, so Wagner-Pommerenke.
Lisa Gesue, Paula Schulze und Carolin Ohl, ebenfalls Klassenstufe neun, führten unterdessen Untersuchungen zum Pflanzenwachstum unter veränderten Klimabedingungen durch. Ihren Schwerpunkt legten sie dabei auf den pH-Wert. Aus ihren Untersuchungen, die bisher noch an „indoor-Kulturen“ durchgeführt wurden, konnten die Mädels interessante Ergebnisse erzielen. „Die Weiterarbeit und die Überprüfung der Ergebnisse, auch mit Freilandkulturen, ist bereits in Planung“, verriet die Lehrerin.
Rund ums Brandverhalten von Dämmstoffen
Als älteste Gruppe gehen Sophie Giegerich, Sophia Gebhardt und Annalena Schweiker (Klassenstufe zehn) bei der BASF an den Start. Ausgehend von dem verheerenden Hochhausbrand in London haben sich die Schülerinnen in den letzten Monaten mit dem Brandverhalten von Dämmstoffen beschäftigt. Viele Projekte, die viel Spannung versprechen. Interessierte können sie am Samstag von 14 bis 16 Uhr bei der BASF bestaunen, wo sie der Jury präsentiert werden.